Definition und Funktionsweise der biotechnischen Maßnahmen
Definition
Die Biotechnische Varroabehandlung umfasst hochwirksame Methoden. Sie basieren auf dem Verständnis der Biologie der Biene UND der Milbe. Wenn wir dieses Verständnis anwenden, können wir medikamentöse Behandlungen deutlich reduzieren, wieder Freude an der Imerkei erleben und die Tür zur Varroaresistenzzucht öffnen.
Funktionsprinzip
Biotechnische Methoden zur Bekämpfung der Varroamilbe nutzen natürliche Abwehrmechanismen von Bienenvölkern, wie etwa Brutpausen, die in der modernen Imkerei selten vorkommen. In freier Natur schwärmen Bienen häufiger, was zu einer natürlichen Unterbrechung der Brut führt und in einer wichtigen Phase des Jahres die Milbenpopulation verringert. In der Imkerei gilt Schwärmen meist als unerwünscht. Durch gezielte und kontrollierte Brutpausen ohne Schwarmbildung lässt sich die Milbenvermehrung jedoch unterbrechen, was die Gesundheit des Volkes stärkt, ohne den Verlust von Bienenmasse zu riskieren.
Um biotechnisch zu arbeiten, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Totale Brutentnahme
- Künstliche Brutpause (Käfigen)
- Sommerhäuschen (Bannwabenverfahren)
- andere Verfahren und Varianten: siehe auch Innovationen
Verfasst von Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen - Bieneninstitut Kirchhain, Klaus Sick & Thomas Van Pelt